|  | Begonnen hat es mit einer 
Weltuntergangsstimmung
 im schönen Monat Mai des Jahres 1910
 
 
 In aller Welt, so auch vom „Würzburger 
Generalanzeiger", wurde die Kunde
 vom englischen Sternforscher Edmund Halley verbreitet,
 dass am 18. Mai 1910 ein Komet aus dem Weltall auf die Erde niedergehen
 und alles Leben auslöschen wird.
 
 Wer kümmerte sich da in unserem damaligen 
Bauern- und Häckerdorf noch
 um die grüne Saat am Acker oder um den Weinberg?
 
 Man harrte der Dinge, die da kommen 
sollten, traf sich mehr noch im
 Wirtshaus als auf der Straße und diskutierte das phantastische Ereignis.
 
 Junge Burschen schlichen mit geschwärzten 
Gläsern zu den Höhen
 des Dorfes und starrten himmelwärts.
 
 Als der Weltuntergang dann doch nicht 
stattfand, schlichen sich
 die „Pseudoastronomen"  des Dorfes — und das werden wohl die ersten
 Schleicher gewesen sein — mit dem befreienden Gefühl,
 noch einmal davongekommen zu sein, zu Tante Klaras Wirtsstube
 (ehem. Gasthaus Hofmann) und feierten fröhliche
 Urständ mit reichlich Alkohol.
 
 
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